Flowerhorn Haltung und Pflege
Flowerhorn Haltung und Pflege: Was man wissen sollte.
Der Flowerhorn ist eigentlich schon fast mit einem Haustier gleich zu setzten. In Asien werden die Männchen alleine in großen Aquarien gehalten. Das Herrchen kümmert sich intensiv und liebevoll um seinen Liebling indem er sich regelmäßig mit dem Flowerhorn beschäftigt. Nicht selten lassen sich die Haustier ähnlichen Fische von ihren Herrchen anfassen und streicheln. Bis es aber soweit ist muß man sich mit Geduld dort hin arbeiten. Ein wichtiges Erscheinungsbild ist natürlich ihre große Beule. Diese entwickeln Männchen besonders intensiv, wenn sie Konkurrenz haben. Da sie allerdings alleine gehalten werden versucht der Besitzer das Verteidigungsverhalten verstärkt anzuregen. Dies geschieht durch „ärgern“ an der Aquariumscheibe. Mit der Hand täuscht man ein eindringen in das Revier vor und der Flowerhorn versucht die Hand anzugreifen. Die allgegenwärtige Aggression von Flowerhorn begünstigen dieses Spiel natürlich. Es werden aber auch Spiegelfliesenaussen ans Aquarium geklebt, oder „Plastikdummies“ in Form von Fischen ins Aquarium gestellt. Der ständige Kampf mit seinen Gegner lässt den Flowerhorn in Größe, Form und Farbe zu nehmen. Hier sieht man ganz deutlich dass es sich in Asien um richtige Haustiere handelt.
Wie der Flowerhorn Fisch selber, so auch die Art und Weise der Haltung ist für uns doch sehr befremdlich. Daher hat es dieser schöne Fisch sehr schwer in Deutschland und in teilen Europas Fuß zu fassen. In den USA ist die Einzelhaltung von männlichen Großcichliden normal. Lediglich zur Paarung werden Weibchen an die Männchen geführt. Dies ist der asiatischen Pflege schon etwas näher und daher ist der Flowerhorn bereits seit über 10 Jahren sehr beliebt in den Vereinigten Staaten. Hier in Deutschland oder Europa kann man nicht sagen wie sich die Pflege von Flowerhorn einpegeln wird. Wohl schon eher so wie sie in den USA gehandhabt wird. Vielleicht wird man versuchen den Flowerhorn in Deutschland so zu pflegen wie man es auch mit anderen Großcichliden macht. Denn Nichts anderes ist ein Flowerhorn.
Flowerhorn in Deutschland
Leider gibt es derzeit kaum Erfahrungswerte. Man sollte aber in Deutschland und Europa den Flowerhorn doch deutlich von anderen Cichliden abgrenzen. Ob er je solch einen Stellenwert wie in Asien bekommen wird ist natürlich fraglich. Jedoch ist er erschaffen um etwas Besonderes zu sein. Möchte man einen Flowerhorn dauerhaft pflegen ist ein Aquarium mit einer Grundfläche von 1,20m x 0,60m wohl das Minimum (für ein Männchen). Der Europäer ist aber überzeugt von einer Paarhaltung. Dies ist im Grunde auch möglich. Dazu sollte das Aquarium eine Kantenlänge von mindestens 1,50m aufweisen. Ganz wichtig bei einer Paarhaltung ist die Möglichkeit das Paar von einander zu trennen. Dies kann in Form von Trennscheiben oder Trenngittern erfolgen. Der Vorteil dabei, im Gegensatz zu vollständigen entfernen des Weibchens aus dem Aquarium, ist dass die beiden in Sichtkontakt bleiben und man eine gute Möglichkeit hat die Situation zu beobachten. Hat sich die Streitigkeit gelegt kann man das Paar vorsichtig wieder zusammen führen. Die Einrichtung der Aquarien für den Flowerhorn ist Geschmackssache des Besitzers. Zu beachten wäre, dass auf scharfe Gegenstände und Steine verzichtet werden muss. Weiter sind Aufbauten unbedingt gegen einen Zusammensturz zu sichern. Der Bodengrund sollte nicht zu hoch aufgefüllt werden und es ist eine mittlere Körnung zu wählen. Ein Bodengrund mit einer Körnung von 0-8mm kann von den Flowerhorn fast geräuschlos durch das Becken transportiert werden. Kiesel bis 3 oder 4 cm können öfters gegen die Scheiben gespuckt werden und sorgen so nicht nur für einen Schrecken sondern auch für unansehnliche Kratzer an den Scheiben. Adulte Männchen sind unentwegt damit beschäftigt ihr Revier umzugestalten. Sie drücken und schieben gegen Steine. Häufen den Bodengrund zu kleinen Bergen auf. Dem zufolge sollte man auch auf echte Pflanzen im Flowerhorn Aquarium verzichten.
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Flowerhorn Zucht
Flowerhorn Zucht: Was man wissen sollte.
Die Flowerhorn Zucht ist eigentlich nicht schwer. Sie verhalten sich da ganz ähnlich wie ihre mittelamerikanischen Ahnen. Flowerhorn sind für die Show geschaffen. Man pflegt sie um sie zu bestaunen, weil sie Glück bringen und vielleicht auch um ein wenig anzugeben. In der Regel hält man nur Männchen in sogenannten Show-Becken. Diese zeigen natürlich wesentlich mehr an Farbe, Form und Größe als das Weibchen. So bekommt man eigentlich nur Männchen zu kaufen. Eine Zucht dieser schönen Fische sollte nur in Betracht kommen, wenn man über den nötigen Platz verfügt und man sich sicher sein kann die Nachzuchten auch an den Mann, sprich verkauft zu bekommen. Da dies in Deutschland im Moment noch etwas schwierig ist, sollte man es sich gut überlegen. Die Flowerhorn Nachzuchten sind in der Regel sehr zahlreich, aber nur eine Handvoll der Nachzucht genügt den Anforderungen eines guten Züchters. Bei Adulten Tieren sind 800 bis 1000 Stück keine Seltenheit. Möchte man es dennoch versuchen ist es ratsam Männchen und Weibchen vorsichtig zusammen zu bringen. Ein Männchen und ein Weibchen ergeben noch lange kein Paar. Oft verjagt das stärkere Männchen das unterlegene Weibchen und es kann dabei zu schweren Verletzungen kommen oder gar bis zum Tod den unterlegenen Tieres. Aus diesem Grund sollte das Aquarium, welches mindestens eine Grundfläche von 1,20m x 0,50m x 0,40m haben sollte, in der Mitte mit einem Gitter getrennt sein. So können sich die beiden zu verpaarenden Flowerhorn erst einmal kennenlernen. Schnell kann man erkennen ob sich die beiden verstehen oder nicht. Sollten beide Tiere mit der Balz beginnen, kann man das Gitter heraus nehmen. Dennoch ist immer Vorsicht geboten. Schnell kann die Stimmung umkippen und dann ist eine sofortige Trenne ratsam. Wenn es gar nicht funktioniert sollte man den Partner tauschen. Dabei ist es egal ob Männchen oder Weibchen ausgetauscht wird. Klappt eine Verpaarung so wird von beiden Tieren ein Substrat geputzt. Dies kann eine Steinplatte, ein Stein, ein Teller oder auch einfach nur der Aquarienboden sein. Das Weibchen fährt seine Legeröhre weit aus und beginnt Eier auf das Substrat zu kleben.
Flowerhorn Zucht ist nicht schwer
Abwechselnd dazu steift das Flowerhorn Männchen seine Spermien über das Gelege. Diese kreisenden Bewegungen können dann auch schon mal etwas länger dauern. Im Schnitt sind die beiden in einer Stunde damit fertig. Nun ist es Ratsam das Männchen aus dem Aquarium zu nehmen. So geht man einem „Ehekrach“ aus dem Weg. Dies kommt leider hin und wieder vor. Die Eier entwickeln sich, abhängig von der Temperatur, in 3-5 Tagen zu zappelten Larven. Diese werden von dem Weibchen in einem Pulk zusammen gehalten. Nach weiteren 4-6 Tagen ist der Dottersack aufgebraucht. Die Kleinen schwimmen frei. Nun kann man auch das Weibchen aus dem Aquarium nehmen. Das Aquarium ist nun erst mal groß genug um die Kleinen etwas wachsen zu lassen. Die tun sie am besten, wenn man sie 2-3 mal täglich mit frisch geschlüpften Artemien füttert. So wachsen sie rasch heran. Ab 3-4 cm kann man sie vorsichtig an Trockenfutter heran führen. Dazu sollte man am Anfang erst mal sehr vorsichtig füttern. In den Fingern zerriebenes Flockenfutter oder sehr kleines Granulat eignen sich da gut. Nicht zu viel füttern. Füttert man es trocken wird das Futter in den kleinen Bäuchen aufquellen. Die kann bei zu viel Futter dazu führen, dass sie innerlich „platzen“. Man kann das Futter auch vor der Fütterung min. 10 Minuten in etwas Wasser einweichen lassen. Um so größer sie werden um so einfacher wird es mit der Fütterung. Die Kleinen sollten immer schöne kleine runde Bäuche haben. Ab einer Größe von 6-10 cm werden Farbe und Zeichnung intensiver. Ab jetzt kann man mit Selektion anfangen. Manchmal geht es auch schon etwas früher los. Einige Tiere wachen auch voraus. Das heißt sie wachsen wesentlich schnelle als die übrigen Nachzuchten. Solche Tiere zeigen zwar oft schöne Formen und Farben, sind aber auch später die aggressiveren Tiere.
Aber bitte stets daran denken, dass es nicht leicht sein wird seine Flowerhorn Nachzuchten zu verkaufen. Zum einem existiert in Deutschland noch kein richtiger Markt für diese Fische und keiner weiß ob sie sich wirklich in Europa etablieren können und zum anderem ist der Preis für gute Tiere sehr hoch. Letzteres ist für Deutschland, wie auch in anderen Ländern, ein nicht ganz so großes Problem. Für seine Lieblinge wird schon mal etwas mehr Geld aus gegeben. Die höheren Preise haben aber auch Vorteile. Die Anschaffung von teuren Tieren wird gründlich überlegt, mit solchen Tieren wird sich noch intensiver  befasst und beschäftigt. Dies gibt den Arten etwas Sicherheit. Und richtige Liebhaber geben schon mal gerne etwas mehr aus um die gesuchte/gewünschte Art/Variante eines Flowerhorn zu bekommen.
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